Der eigene Wunschpreis gegenüber Expertenbewertung
Darauf sollten Sie beim Verkauf Ihrer Immobilie zwingend achten
Nachdem man, ganz nach dem Motto „Schaffe, schaffe – Häusle baue“, ein Eigenheim oder eine Immobilie als Kapitalanlage erworben hat und diese nun aus verschiedenen Gründen verkaufen möchte, zeigen sich schnell objektive und subjektive Hürden. Aktuelle Marktstudien belegen, dass Privatverkäufer und viele Makler Immobilien teilweise bis zu 50 % über dem realistischen Marktwert anbieten. Ein zu hoher Angebotspreis senkt die Nachfrage um bis zu 90 %. Auf dem aktuellen Markt kann die Nachfrage sogar vollständig ausbleiben. Je länger eine Immobilie online steht, desto schwieriger wird der Verkauf.
Mit der Zeit fühlen sich Eigentümer oft gezwungen, ihr Objekt entweder vom Markt zu nehmen, den Preis unter den tatsächlichen Wert zu senken, um es endlich loszuwerden, oder einen Makler zu beauftragen, der dem Wunschpreis zustimmt – das sogenannte Makler-Hopping beginnt. Trotz gestiegener Zinsen sind viele Angebotspreise auf dem Niveau von Anfang 2022. Verkäufer und Makler haben sich häufig nicht an den Markt angepasst – finanzielle Einbußen sind die Folge. Immobilien verlieren an Aufmerksamkeit, die Nachfrage sinkt, der Preis fällt und die Nerven liegen blank.
Wunschpreis vs. Expertenbewertung
Der Wunschpreis ist der emotional geprägte Wert einer Immobilie. Er entsteht aus Erinnerungen, persönlicher Bindung, investierter Arbeit, Anschaffungs- und Modernisierungskosten oder Einschätzungen von Familie und Freunden. Auch vermeintliche Vergleichswerte aus der Nachbarschaft sorgen oft für eine völlig verzerrte Wahrnehmung. Manche Eigentümer orientieren sich an einem Makler, der alles verspricht, nur um den Auftrag zu bekommen.
Die Expertenbewertung hingegen basiert auf Daten, Fakten und Erfahrung. Sie beginnt mit einem klar strukturierten Erstgespräch, in dem Verkaufsgründe, Objektfakten, Modernisierungen und alle relevanten Unterlagen erfasst werden. Anschließend erfolgt eine detaillierte Marktrecherche, die ähnliche Immobilien, Sach- und Ertragswertverfahren, Marktberichte und tatsächliche Verkaufspreise berücksichtigt. Nur durch diese objektive Analyse lässt sich der realistische Marktwert bestimmen.
Wie Heinz Bosbach, einer der führenden Experten im Immobilienverkauf, treffend sagt:
„Jede Immobilie hat einen realistischen Wert, der fachmännisch ermittelt werden muss.“
Dieser Prozess muss aus der Sicht eines Experten erfolgen – nicht aus der Sicht eines Verkäufers, der einen emotionalen Wunschpreis verfolgt, oder eines Maklers, der nur den Auftrag sichern möchte.
Auch wenn eine realistische Bewertung manchmal ernüchternd klingt, ist sie der einzig richtige Weg. Viel schlimmer wäre es, später festzustellen, dass man sich selbst belogen hat oder einem Makler vertraut hat, der unrealistische Versprechen abgegeben hat. Am Ende erreicht der Eigentümer mit einer echten Expertenbewertung genau das Ziel: Die Immobilie wird effektiv, marktgerecht und gewinnbringend verkauft – ohne Zeitverlust, ohne Preisverfall und ohne Enttäuschungen.